Montag, 1. September 2014

Fotostory: 4000er im Wallis

 Kaum in Saas Fee angekommen fahren wir mit der Seilbahn auf 3100 Meter Höhe. Dabei haben wir riesiege Rucksäcke, Taschen und sogar Klappsessel. Immerhin wollen wir hier für drei Tage unser Basislager aufbauen, da darf es an Luxus nicht fehlen. An der Aussicht mangelt es schonmal nicht.

 Den Sonnenuntergang wie hier zu sehen beobachten wir entspannt aus den Klappsesseln heraus.

 Eine prächtige Licht- und Wolkenshow zwingt mich als Fotografen allerdings schnell wieder aus dem Klappstuhl.

 Wolkenfahnen wehen über den eisigen Gipfel des Doms. Rechts die Lenzspitze.

 Der Sichelmond geht perfekt hinter dem Nadelgrat in der nördlichen Mischabelgruppe auf. Die Kamera glüht mittlerweile.

 Nachts können wir den gigantischen Sternenhimmel der dunstfreien Hochgebirgswelt bewundern.

 Am nächsten morgen brechen wir zum Nordgrat der Weismiess auf (links im Bild). Zwei von uns kehren wegen Höhenproblemen angesichts des langen und nicht gerade leichten Weiterweges um.

 Ich stürze mich unterdessen auf den bildgewaltigen Sonnenaufgang hoch über dem Nebelmeer. Am Horizont ist die Bernina und der Monte Disgrazia zu erkennen.

 - ohne Worte -

 Trotzdem müssen wir los, zum Gipfel ist es noch weit.

 Der Grat bietet besten Fels und interessante Kletterstellen.

 Immer dabei: Das gigantische Panorama ins Engadin. Wie aus dem Flugzeug.

 Das Wetter wird bald düsterer. Unseren Spaß am bombastischen Kletterfels kann das Wetter uns allerdings nicht mehr nehmen.

 Über viele Grathöcker geht es nach oben.

 An der Schlüsselstelle, dem "roten Pferd", eine IV+ mit viel luft unter den Bergschuhen.
 Der Fels weiß immer mehr zu begeistern.

 Kurz vor dem Gipfel werden wir in dichten Nebel gehüllt, der uns bis kurz vor den Zelten auch nicht mehr loslassen sollte.

 Am nächsten Morgen brechen unsere zwei Tourabbrecher über den Normalweg zur Weismiess auf, während wir entspannt den Sonnenaufgang genießen. Über dem Nebelmeer thronrn Dom und Täschhorn.

 Wieder zieht ein beeindruckendes Wolkenkino auf.

 Durch die Wolkenfetzen leuchtet der Feegletscher herüber.

 Gerade als "unsere" Seilschaft kurz vor dem Gipfel ist, reisst es auf. Dennoch sind sie so geschafft, dass sie auch wegen Termindruck darauf die Heimreise antreten.




 Marko und ich dagegen wechseln ins benachbarte Zermatt, mit dem Plan, das Obergabelhorn über den Arbengrat zu besteigen. Leider überrascht uns im Arbenbiwak auf 3100 Meter Höhe ein Wintereinbruch, der 40 cm Neuschnee brachte.

 Geschlagen treten wir den geordneten Rückzug nach Zermatt an.

 Bei mittlerweile wieder bestem Wetter bieten sich so wenigstens einige Fotomotive an.

 Zum Beispiel auf das gegenüber liegende Matterhorn...

 ...oder auf den stark verschneiten Dent Blanche.

 Als Alternative fahren wir mit der Seilbahn aufs Klein Matterhorn und steigen zum Bivacco Rossi e Volante auf der italienischen Seite des Grenzkammes auf.

 Abends werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf das Aostatal und den Gran Paradiso belohnt.

 Die kleine, kalte und ziemlich verdreckte Biwakschachtel liegt wie ein Adlerhorst auf 3800m Höhe auf einem Felsvorsprung. Im Tal leuchten Nachts sogar die Lichter Mailands herauf.

 Die Aussicht reicht bis zum weit entfernten Monviso, der wie Tolkiens "einsamer Berg" über den Seealpen thront.

 Auf der anderen Seite leuchtet im kitschigsten Alpenglühen die Duforspitze herüber, der höchste Gipfel der Schweiz und der zweithöchste der Alpen.

 Abenddämmerung bei bestem Wetter.


 Am nächsten Morgen brechen wir schon vor Sonnenaufgang zur Überschreitung des Breithorns auf. Im Hintergrung stehen Monte Rosa und Liskamm in der Morgendämmerung über ihren mächtigen Gletscherströmen.

 Die Traverse des Breithorns führt iber den langen Kamm des Berges. Dabei überschreitet man alle fünf Gipfel dieses Massivs, alle über 4000 Meter hoch. Fels und Schnee wechseln sich ab.

 Der Sonnenaufgang in über 4000 Meter Höhe ist jedes Mal ein fantastisches Erlebnis.

 Der Wind weht immer stärker, und so beschließen wir letztendlich, den letzten, wenn auch höchsten Gipfel auszulassen und steigen über eine steile Eisflanke zum Gletscher ab. Im Hintergrund sucht sich eine andere Seilschaft den Weg durch die Schneewelten.

Immerhin bietet sich so nochmal ein schönes Fotomotiv, der Blick reicht immerhin bis in die Apeninnen. Als wir unter dem Hauptgipfel des Breithorns zur Seilbahn zurückstapfen, sind wir angesichts der aberwitzigen Menschenkarawane auf dem Normalweg auch gar nicht mehr unglücklich über unsere Entscheidung.
Zufrieden mit der tollen Tourenwoche und mit vollen Speicherkarten machen wir uns auf den Heimweg.